Die Quellen
Die Grundlage für dieses Projekt bilden zwei kanadische Archive, die Commonwealth War Graves Registers und die Circumstances of Death Registers.
Seit Juli 2020 gehen der Projektleiter Simon Augustyn und zwei Freiwillige die Quellenserie durch. Sie sind auf der Suche nach Orten in der Landschaft. Auf der Grundlage dieser Quellen können wir mehr als 20 % der Kanadier auf dem Menin Gate einen ersten Bestattungsort zuweisen. Mit unserem Geoportal wollen wir nun ihre Geschichten erschließen und für die Zukunft bewahren.
Das bedeutet nicht, dass die Überreste der vermissten Kanadier physisch gefunden werden können. Es ist schwer abzuschätzen, inwieweit die Daten in den genannten Archiven als korrekt angesehen werden können. Zeugenaussagen sollten immer kritisch gelesen werden: Es können Fehler bei der Ortsbestimmung, beim Kopieren von Daten und andere Unachtsamkeiten gemacht worden sein. Aber wie gesagt: Diese Quellen bilden oft eine letzte Spur. Sie sind die einzigen schriftlichen Quellen, die für jeden Armeeangehörigen, unabhängig von seinem Rang, angeben, wo er verschwand oder begraben wurde.
In den Commonwealth War Graves Registers ist für jeden kanadischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs der Ort angegeben, an dem er begraben wurde bzw. auf welchem Denkmal ihm gedacht wird.
Die Circumstances of Death Registers geben Auskunft über die Umstände des Todes eines kanadischen Soldaten. Falls vorhanden, wird in dem Dokument der ursprüngliche Bestattungs- oder Sterbeort der Person angegeben.
Bei Ausbruch des Krieges sind die Kriegsparteien kaum auf das Ausmaß des Konflikts vorbereitet. Es gibt keine eindeutigen Regeln für die Bestattung der zahlreichen Gefallenen. Mit dem Fortschreiten des Konflikts wird jedes Element des Krieges systematisiert. Auch der Umgang mit den Toten wird strengen Regeln unterworfen. Ab 1917 gibt es in den britischen Armeekorps Burial Officers. Sie durchsuchen den vorderen Sektor nach den Gefallenen. Die Leichen werden auf einem von der Division bestimmten Friedhof beerdigt. Jedes Grab wird gekennzeichnet und registriert, und die persönlichen Gegenstände der Toten werden gesammelt.